Gewächshaus selber bauen: so gehen Sie vor

Sie möchten Gemüse und Kräuter selber anbauen, dafür aber kein Gewächshaus aus dem Handel nutzen? Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen sollten, wenn Sie Ihr Gewächshaus selber bauen möchten – auch ohne Vorerfahrungen. Von der Planung des Fundaments sowie der Unterkonstruktion bis hin zur Vorbereitung der Plexiglasplatten und dem Dach – folgen Sie der Anleitung und erfreuen Sie sich schon bald über Ihr eigenes Gewächshaus.

Gewaechshaus selber bauen
Ein Gewächshaus selber bauen ist auch für Laien mit einer Anleitung machbar.

Inhaltsverzeichnis

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Der Traum vom eigenen Gewächshaus kann ganz schnell zur Realität werden – auch für Ungeübte. Folgen Sie dazu einfach unserer Anleitung:

Standortsuche

Beachten Sie bei der Standortwahl vor allem, dass das Gewächshaus an einem Ort platziert werden sollte, der ganzjährig Sonne und damit auch Wärme abbekommt. Eine Ausrichtung nach Süden ist optimal, Richtung Norden sollten Sie vermeiden. Etwaige Schattenwürfe von anderen Gebäuden sollten Sie ebenfalls versuchen zu minimieren. Verschaffen Sie sich daher bereits im Vorfeld am besten einen Überblick darüber, wie der Verlauf der Sonne für den angedachten Platz ist. So können Sie sicher sein, dass er sich als Standort für das Gewächshaus eignet.

Gewaechshaus bauen Anleitung
Achten Sie auf einen sicheren Untergrund, wenn Sie ein Gewächshaus selber bauen.

Planung und Fundamentlegung

Bei der Planung sollten Sie die Größe des Gartens berücksichtigen und an diese das Gewächshaus anpassen. Dabei stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen. Auch was das Material betrifft. Hier bietet sich jedoch ein Gerüst aus Holz sowie Wände und Türen aus Plexiglas an. Das Dach kann mit Wellpappe abgedeckt werden, da diese beschichtet sind, aber dennoch ausreichend Licht hindurchlassen.

Ein sicherer und standfester Untergrund sollte in jedem Fall gegeben sein. Diesen aus Beton zu gießen, bietet sich jedoch nur an, wenn das Gewächshaus dauerhaft an diesem Ort stehen soll. Ansonsten ist beispielsweise ein Ringfundament aus Rasenkantsteinen o.ä. Materialien ratsamer.

Die Untergrundkonstruktion

Zunächst sollten Sie sich an den tragenden Rahmen machen. Verwenden Sie dafür am besten gehobelte Holzlatten. Streichen Sie diese mit einer farblosen Holzlasur und verschrauben Sie die Balken mit Winkeln.

Welches Holz eignet sich, wenn Sie ein Gewächshaus selber bauen?

Verwenden Sie stabile Balken, die eine Mindestgröße von 5x5 cm besitzen. Bei der Auswahl des Holzes sollten Sie sich auf Vollholz oder Leimholz beschränken. Lärchenholz ist aufgrund seiner hohen Festigkeit optimal. So können später keine Spannungen auftreten, welche die Stegplatten aus Plexiglas der Verglasung beschädigen könnten.Achten Sie darauf, dass das Holz ein- bis zweimal imprägniert und mit einer klaren Holzschutzlasur versehen wurde, bevor Sie es weiterverarbeiten. Farbe sollte gut trocknen und ablüften. Achtung: Wenn Sie mit Plexiglas arbeiten, dann achten Sie darauf, dass die verwendete Farbe sich damit verträgt. Ferner sind Schwerlastwinkel optimal, da sie besonders stabil sind. Rundkopfschrauben passen dazu, da sie fest auf dem Metall aufliegen.

Die Verglasung

Bei der Auswahl der Verglasung sollten Sie Stegplatten aus Polystryrol, PVC oder Polycarbonat vermeiden, da diese Stoffe schnell vergilben und nach einiger Zeit ihre Lichtdurchlässigkeit sinkt. Daher empfiehlt es sich, Stegplatten aus Plexiglas zu nutzen. Achten Sie bei der Verglasung des Gewächshauses auf folgende Dinge:

  1. Eine Lichtdurchlässigkeit von 92-94 % sollte gegeben sein, um die Pflanzen mit ausreichend Sonne zu versorgen.
  2. Plexiglasplatten sollten Sie mit einer Beschichtung wählen, die Wasser leicht ablaufen lässt, sodass die Platten lichtdurchlässig bleiben. So hält sich der Reinigungsaufwand außerdem in Grenzen.
  3. Investieren Sie in bruchsichere und hagelfeste Stegplatten, damit das Gewächshaus viele Jahre genutzt werden kann.
  4. Verschließen Sie die Stegplatten nach unten sowie oben mit Aluschienen – so verhindern Sie, dass Wasser in die Verglasung eindringt.

Bau der Rahmenkonstruktion

Das Holz wird nun zu vier Rahmen zusammengebaut, um ein Fundament zu erhalten. Dafür benötigen Sie folgendes Werkzeug:

  • Säge für den Zuschnitt der Balken
  • Akkuschrauber zum Verschrauben
  • Kreissäge (für das Glas)
  • Schrauben (Rundkopf oder Spax) für Winkel und Leisten

Bei der Konstruktion des Rahmens gehen Sie am besten wie folgt vor:

  1. Der vordere und hintere Rahmen besteht jeweils aus zwei Querbalken sowie zwei Längsbalken. Daraus entstehen Felder für die Stegplatten. Tipp: Schneiden Sie das Holz am besten mit einer Kappsäge zurecht, da Sie so eine glatte Fläche im 90-Grad-Winkel erhalten. Der hintere Rahmen sollte niedriger sein, damit ein Gefälle entsteht und das Wasser besser ablaufen kann.
  2. Bei den Seitenrahmen wird ähnlich vorgegangen: Auch hier ist die vordere Strebe höher als die hintere, um ein Dachgefälle zu erhalten.
  3. Montieren Sie am oberen Querbalken zwei Leisten und darauf ein Brett als Führung der Platten. An die unteren Querbalken kommen Schienen. So sind die Plexiglasscheiben später abnehmbar, was sich insbesondere im Sommer als nützlich erweisen wird, damit es im Inneren nicht zu heiß wird.
  4. Streichen Sie das Holz vor dem Zusammenschrauben mit einer farblosen Holzlasur auf Wasserbasis, um es robuster gegen Witterungseinflüsse zu machen.
  5. Setzen Sie den Rahmen für die Rückwand auf das Fundament, richten Sie es aus und verschrauben Sie es mit den Seitenteilen.
  6. Schrauben Sie anschließend das Vorderteil fest.

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Vorbereitung der Glasplatten

Die Stegplatten sollten Sie mit U-Profilen verschließen, um zu verhindern, dass Dreck und Feuchtigkeit eindringen. Lassen Sie sich am besten im Baumarkt einfache U-Profile aus Aluminium zuschneiden und durchbohren Sie diese mit einem Loch je Kammer – dadurch läuft das Schwitzwasser später ab. Anschließend können Sie die Profile auf die Plexiglasplatten aufstecken. Hier gilt: Oben so dicht wie möglich, unten nur so dicht wie nötig.

Schneiden Sie das Plexiglas mit einer Stich- oder Kreissäge zu. Aber Achtung: Üben Sie möglichst wenig Druck aus, damit der Schnitt sauber und gerade wird.

Gewaechshaus Holz selber bauen
Ob aus Holz oder Metall: Ein Gewächshaus selber zu bauen hat viele Vorteile.

Einsatz der Plexiglaswände

Abschließend montieren Sie den Holzrahmen auf das Fundament. Setzen Sie dafür die Plexiglasstegplatten in die Rahmen ein. Wichtig: Bohren Sie die Platten nicht durch, sondern klemmen Sie diese nur an. Das ist wichtig, da das Glas Raum braucht, um sich – je nach Temperatur – auszudehnen oder zusammenziehen zu können.

Tipp: Schrauben Sie auf die tragenden Holzbalken jeweils eine Leiste in Plattenstärke. Darauf wird nun ein schmales Brett befestigt, das die Platte an den Balken presst. Sägen Sie als Abstandshalter kurze Aluminiumrohrstücke dazwischen, so werden die Stegplatten nicht zu sehr angedrückt. Im vorderen Bereich werden die Glasplatten lediglich in die Führungsschiene eingesetzt, nicht festgeschraubt. So können Sie diese im Sommer herausnehmen und die Temperaturen im Gewächshaus regulieren.

Das Dach des Gewächshauses

Plexiglasplatten eignen sich auch gut, um sie als Dach zu verwenden. Befestigen Sie diese mit speziellen Systemschrauben mit Andrückplatte und Dichtung. Auch Stegplatten aus Plexiglas eignen sich als Dach fürs Gewächshaus. Dann wird mehr Wärme im Inneren gespeichert. Das ist im Frühjahr nützlich, im Sommer jedoch riskant.

Gewächshaus selber bauen oder nicht?

Ob aus Holz oder Metall: Wenn Sie ein Gewächshaus selber bauen möchten, sollten Sie  darauf achten, dass die Türen groß genug sind. Nicht nur Sie sollten bequem hindurchpassen, sondern auch eine Schubkarre. Vergessen sie auch nicht, einen Gartenweg anzulegen, welcher bis zur Tür reicht.  Darüber hinaus sollte das Dach mindestens einen 26-Grad-Winkel haben. So bleibt im Winter kein Schnee darauf liegen. Generell bietet es sich an, wenn Sie sich im Vorfeld von einem Fachmann in Ihrer Nähe beraten lassen. Geben Sie dafür einfach Ihre Stadt oder Postleitzahl in die Suchmaske ein.

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