Neben dem Urban Farming ist auch das sogenannte Vertical Farming ein Konzept, das zukunftsweisend eine Rückkehr zur Natur bzw. naturbelassenen Landwirtschaft ermöglicht – und das auch in Ballungszentren. Durch die vertikale Anordnung von Beeten und Gewächshäusern ist die Produktion von Lebensmitteln in großen Mengen auf engstem Raum möglich. Wir zeigen, was genau sich hinter dem Begriff Vertical Farming verbirgt und was dafür nötig ist.
Das Konzept der Zukunft: Vertical Farming ermöglicht Landwirtschaft auf engstem Raum.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Vertical Farming?
Um Lebensmittel auch in Großstädten umweltschonend und in großen Mengen zu produzieren, dient Vertical Farming als zukunftsweisendes Konzept. Die Idee dahinter: Indoor Farming in vertikalen Beeten oder Gewächshäusern. In mehrstöckigen Gebäuden – sogenannten „Farmscrapern“ – werden die Pflanzen dabei auf übereinanderliegenden Ebenen angebaut, die meist mit Hydrokulturen (mit Wasser gefüllte Behälter) ausgestattet sind. So können das ganze Jahr über ressourcen- und umweltschonend Lebensmittel hergestellt werden.
Mithilfe von Vertical Farming ist es in der Theorie möglich, überall platzsparend Nahrung zu produzieren – unabhängig vom jeweiligen Klima. So soll die Landwirtschaft entlastet und die immer größer werdende Lebensmittelbedarf gedeckt werden. Einige Aspekte wie die „Unnatürlichkeit“ des Konzepts sowie der Energiebedarf des künstlichen Lichts stehen allerdings auch in der Kritik:
Vorteile
Nachteile
Kurze Transportwege, geringer Platzbedarf -> weniger CO2-Emissionen
Künstliche Beleuchtung -> hoher Energiebedarf
Klimaunabhängige Produktion
Notwendigkeit von Nährstoffzugabe sowie Mikroorganismen
Wer Vertical Farming im großen Stil betreiben möchte, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass dahinter viel Technologie steckt, allen voran:
Architektur: übereinanderliegende Ebenen in einem mehrstöckigen Gewächshauskomplex
Beleuchtung: durch LED-Lampen, teilweise in Kombination mit natürlichem Licht
Bepflanzung: Hydrokultur statt Erde
Wer in den eigenen vier Wänden Vertical Farming ausprobieren möchte, der sollte ich bereits ein bisschen mit Urban Gardening auskennen. Im Grunde ist es durch Vertical Farming jedoch reicht leicht, eine platzsparende und effiziente Landwirtschaft zu realisieren:
Der richtige Standort
Da beim Vertical Farming die Bepflanzung auf mehreren Ebenen stattfindet, ist es überaus wichtig, dass Sie die jeweiligen Pflanzen so aufstellen, dass alle ausreichend viel Licht erhalten. Das heißt: Sollte kein Platz direkt vor dem Fenster möglich sein, sollten sie auf durchsichtige Schrankwände oder auf eine künstliche Beleuchtung in Form von LED-Lampen umsteigen.
Pflege und Bewässerung
Je nach bevorzugter Methode kann die Bewässerung etwas komplizierter sein. Dabei haben Sie die Wahl zwischen:
passiver Bewässerung durch einen Wasser- und Nährstofftank, der unterhalb der Pflanzen installiert wird,
Deep Water Culture, bei der die Pflanzen in Nährstofflösung schwimmen,
Nährstoff-Film-Technik bzw. Nutrient Film Technique (NFT), bei der die Pflanzen schräg platziert und so von einer Wasserpumpe dauerhaft mit Nährstoffen versorgt werden,
dem „Ebb and Flow System“, das für eine aktive Bewässerung mittels einer Zeitschaltuhr sorgt
und der Tröpfchenbewässerung (Drip Hydroponics). Hierbei werden die Pflanzen individuell mit der jeweiligen erforderlichen Menge an Nährstoffen versorgt.
Ob mithilfe von Beleuchtungs- oder Bewässerungssystemen oder manuell: Die richtige Pflege ist beim Vertical Farming sehr wichtig.
Lassen Sie sich beraten
Aufgrund des technischen Aufwandes, sollten sich Neulinge im Vertical Farming von einem Fachmann beraten lassen. Dieser kann Ihnen sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Über unser Fachportal finden Sie geeignete Gartenbauer in Ihrer Nähe. Holen Sie sich kostenlos und unverbindlich gleich mehrere Angebote ein, um den für Sie passenden Anbieter zu finden.