Igel im Garten: Was tun bei Igelbesuch?
Igel sind nicht nur niedlich, sondern auch sehr nützlich. Erfahren Sie hier, wie Sie es den stachligen Bewohnern gemütlich und sicher machen können.
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Der ökologische Wert eines tierfreundlichen Gartens ist sehr hoch – insbesondere, wenn Sie diesen auch wildtierfreundlich gestalten. Denn: Nahezu ununterbrochen besetzt der Mensch neue und größere Flächen für den Wohnungsbau sowie Verkehrsflächen. So gehen täglich Lebensräume für Tiere verloren. Ob durch Asphalt, Beton oder anderweitige Befestigungen: Jede Baumaßnahme, die am Boden vonstattengeht, sorgt dafür, dass dieser seine ökologisch wertvollen Funktionen verliert. Jeder noch so kleine Raum ist also immens wichtig, um den Tieren Lebensräume zu schaffen und der Ökologie damit etwas Gutes zu tun.
Da jedes Tier einen artenspezifischen Lebensraum mit unterschiedlichen Bedingungen benötigt, sollten Sie, wenn Sie einen tierfreundlichen Garten anlegen möchten, alles in strukturierte Zonen aufteilen. So können Sie möglichst vielen Lebewesen auf diesem Raum gerecht werden:
Zone | Lebewesen |
---|---|
steinreiche Umgebung |
|
Totholz (abgestorbene Bäume etc.) |
|
Feuchtbiotop |
|
dichtes Gehölz |
|
Mithilfe von heimischen Pflanzen können Sie den natürlichen Lebensraum der Tiere in Ihren Garten holen. Auf diese Weise erhalten Sie nahezu originalgetreu. Besonders gut eignen sich dafür Blüten, Kräuter sowie saftige Beeren. Wichtig: Giftige Pflanzen sollten Sie von Ihrem Garten fernhalten, denn sie können Tieren sehr schaden.
Da der Lebensraum zahlreicher Tiere durch die weitgreifende Urbanisierung zusehends wegfällt, verlieren die Tiere auch Nistplätze. Das sind in der Regel morsche Baumstämme, Gesteinshöhlen oder Hohlräume in Gebäuden. All diese Orte entsorgt ein Mensch oft oder entrümpelt sie, was den Tieren Platz zum Nisten nimmt. Wenn Sie einen tierfreundlichen Garten anlegen, sollten Sie daher auch dafür sorgen, ausreichend Nistplätze bereitzustellen. Das kann in Form eines Vogelhauses sein oder ein Insektenhotel.
Letzteres bietet Insekten einen geschützten Raum, in dem Sie brüten und wohnen können. Das ist möglich, indem die einzelnen Räume des Insektenhotels mit diversen Naturmaterialien befüllt werden. Darunter zum Beispiel Stroh, Tannenzapfen, Holzwolle, Pflanzenstängel und Bambusröhrchen. Jedes Material bietet anderen Insektenarten mit individuellen Bedürfnissen eine Brut- bzw. Wohn- und Überwinterungsstätte. So geben Sie unter anderem Schmetterlingen, Wildbienen, Florfliegen und Marienkäfern ein Zuhause.
Wann? Das ganze Jahr über. Als Start in die neue Gartensaison bietet sich der März an. Wo? Da Insekten Sonne bevorzugen, sollte der Standort in südlicher Ausrichtung liegen. So trocknet das Hotel nach einem Regenschauer schnell, es kühlt im Winter nicht so schnell aus und die Larvenentwicklung geht besser voran. Eine Ausrichtung nach Nord-West sollten Sie vermeiden, denn das ist die Wetterseite Mitteleuropas. Darüber hinaus sollten Sie das Insektenhotel in mindestens 1 m Höhe anbringen und darauf achten, dass in der Nähe blütenreiche Pflanzen vorhanden sind. Wie? Damit anfallendes Wasser ablaufen kann, sollte das Hotel leicht nach vorne gekippt werden. So bleiben die Nistplätze und Wohnstätten der Insekten trocken. Achtung: Das Insektenhotel sollten Sie auch im Winter niemals ins Haus holen, das stört den Biorhythmus der Tiere.
Die Ordnung der Natur sieht vollkommen anders aus als die der Menschen. Wenn Sie einen tierfreundlichen Garten anlegen möchten, sollten Sie dort daher Unordnung walten lassen. Verzichten Sie beispielsweise auf getrimmte Rasenflächen, denn diese existieren in der Natur ebenso wenig. Eine Bienenwiese mit zahlreichen bunten Blumen und Pflanzen ist geeigneter. Im Winter sollten sie allerdings ein wenig aufräumen: Stellen Sie beispielsweise artgerechtes Futter für Vögel zur Verfügung. Erst, wenn die Erdoberfläche frei von Frost sind können diese sich wieder selbst ernähren.
Wenn Sie einen tierfreundlichen Garten anlegen, werden sich dort Tiere einen Lebensraum aufbauen. Darunter auch seltene Exemplare, die Sie – wenn möglich – in Ihrem Garten halten sollten:
Diese werden vor allem durch Blumen angelockt und fühlen sich in bunten Wiesen wohl. Sie bereichern jeden Garten und schenken Ihnen jedes Jahr aufs Neue einen blütenreichen Rasen.
Igel sind sehr beliebte Gäste im Garten, denn sie fressen Schnecken. Wenn Sie den kleinen Helfern eine Bleibe einrichten möchten, eignet sich ein Unterschlupf aus Reisig oder ein Igelhäuschen. Darin können sie Winterschlaf halten. Verzichten sie auf Zäune und Mauern und bieten sie den Tieren Schutz, in dem Sie Hecken aufstellen. Achtung: Beim Anfüttern von Eiern oder Katzenfutter aufpassen, dass keine Ratten davon angezogen werden.
Weitere Tipps für einen igelfreundlichen Garten finden Sie in unserem Beitrag Igel im Garten: Was tun bei Igelbesuch?
Sie besitzen einen Teich oder See in Ihrem Garten? Dann können Sie sich eventuell über dem Besuch von Kröten freuen. Erd- und Kreuzkröten halten sich gerne in der Nähe von Gewässern zum Laichen auf und fressen mit Vorliebe Asseln, Raupen sowie Kartoffelkäferlarven. Bieten Sie Ihnen ein Heim unter Steinen und Brettern und achten Sie auf Kellerschächte sowie Rohre, in die sich die Tiere verirren könnten.
Der Maulwurf ist ein Indikator dafür, dass Ihr Gartenboden gesund ist. Daher können Sie sich auch über diesen pelzigen Besucher in Ihrem Garten freuen. Darüber hinaus fressen die Tiere Insekten, die als Schädlinge gelten. Die so unbeliebten „Maulwurfshügel“ entstehen dadurch, dass das Tier Grabearbeiten erledigt. Diese können Sie jedoch ohne Probleme einfach wieder zuschütten.
Wenn Ihr Garten eine insektenfreundliche Umgebung ist, bleiben sie nicht aus: Fledermäuse. Denn nachtaktive Insekten dienen ihnen als Nahrung. Als Unterschlupf bietet sich Fledermäusen ein offener Dachboden oder ein Schuppen an. Wenn Sie Glück haben, nisten die Tiere aber auch in einem von Ihnen angebrachten Fledermauskasten.
Die scheuen Reptilien fressen Insekten und tun Ihren Garten so etwas Gutes. Mauer- und Smaragdeidechsen kann man jedoch nur in sehr sonnigen Gebieten beobachten. Besitzt Ihr Garten eine Mauer oder einen Steinhaufen, dann schaffen Sie den wechselwarmen Wesen einen Ort, an dem Sie sich gerne aufhalten. Wenn sich in Ihrem Garten auch Katzen befinden, sollten sie die Sonnenplätze mit stacheligen Gewächsen wie Brombeeren sichern.
Wenn Sie auch Buntspechten in Ihrem Garten ein Zuhause bieten möchten, brauchen Sie bestenfalls hoch gewachsene Bäume. Der Buntspecht sorgt ganzjährig dafür, dass sich an diesem keine Borkenkäfer und Eichenwickler vergehen. Im Gegenzug können Sie Nistkästen mit einem Eiflugloch von mindestens 4,6 cm Durchmesser aufhängen, um dem nützlichen Vogel eine Bleibe zu bieten.
Schmetterlinge sieht man immer selten – ebenso wie Bienen und Hummeln benötigen die Tierchen den Nektar der Blüten und Fallobst, um sich zu ernähren. Zur Erhaltung stellen Sie sicher, dass ihre Raupen in ihrem Garten ausreichend Nahrung finden. Besonders beliebt sind Brennnesseln oder andere Arten von Unkraut.
Generell gilt: Wenn Sie einen tierfreundlichen Garten anlegen, sollten Sie auf exotische Pflanzen verzichten. Setzen Sie auf heimische Pflanzen und Wildkräuter – insbesondere, da diese durch Landwirtschaft und Urbanisierung immer weiter verschwinden. Ein vielseitiger Garten, der Abwechslung bietet, schafft Lebensräume für zahlreiche Tiere. Auch Hecken, ein Teich, Steine und andere Unterschlupfmöglichkeiten locken die unterschiedlichsten Lebewesen an. Informieren Sie sich in unserem Gartenbauportal über alle Fragen hinsichtlich der Haltung von Nutztieren oder Exoten im Garten, was Sie bei Kleintieren beachten müssen und zahlreiche weitere Themen zum Thema Gartenbau.
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