Wie Sie Schädlinge an Pflanzen bekämpfen können

Diverse Tiere wie Schnecken, Läuse und Käfer ernähren sich von Gartenpflanzen und fügen diesen dadurch Schaden zu. Dabei muss man zwischen unterschiedlichen Schädlingsgruppen unterscheiden, da diese sich auch mit verschiedenen Mitteln vertreiben lassen. Von Hausmitteln wie Zwiebel- oder Zitronensaft bis hin zu Nützlingen gibt es zahlreiche Methoden. Wir erklären Ihnen, wie Sie die häufigsten Schädlinge an Pflanzen bekämpfen können, ohne den nützlichen Wesen in Ihrem Garten zu schaden.

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Blattlaus, Larve und Co.: Wie Sie Schädlinge an Pflanzen bekämpfen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

Welche Schädlinge sollten Sie bekämpfen?

Schädlinge lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen: Zu den sogenannten saugenden Insekten zählen unter anderem Pflanzen-, Blatt-, Schild- und Wollläuse sowie weiße Fliegen. Die Raupen einiger Schmetterlinge sowie Käfer gehören hingegen zu den beißenden Insekten. Auch Schnecken, Milben oder Nematoden sind Schädlinge, die man von Pflanzen fernhalten sollte.

Schnecken

Vor allem Nacktschnecken gelten als Schädlinge im Gemüsegarten. Um diese zu bekämpfen, sollten Sie Ende März oder Anfang April Schneckenkorn ausbringen, dann haben Sie im Sommer weniger Probleme. Wer Schädlinge lieber mit Nützlingen bekämpfen möchte, kann auch Igel, Kröten, Vögel, Laufenten (siehe Nutztiere im Garten) oder Tigerschnegel – eine Nacktschneckenart, die sich von Artgenossen ernährt – im Garten halten. Auch Schneckenzäune und Schutzringe können helfen, ansonsten bleibt nur noch das regelmäßige Aufsammeln der Tiere.

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Nacktschnecken lassen sich von Igeln, Vögeln und Kröten vertreiben.

Pflanzenläuse

Pflanzenläuse wie Blattläuse halten sich gerne in Kolonien auf den Unterseiten von Blättern, an jungen Trieben sowie Blütenknospen auf. Um diese zu bekämpfen, können Sie die betroffenen Pflanzen mit einem starken Wasserstrahl abspritzen. Das gilt auch bei Schild- und Wollläusen. Bei Letzteren hat sich darüber hinaus auch eine Mischung aus Spiritus, Kernseife oder Paraffinöl als nützlich erwiesen.

Blattläusen abschneiden und entsorgen. Bei einem Befall, der ein übermäßig großes Ausmaß annimmt, empfiehlt es sich, zu Neem-Präparaten, Mitteln auf Rapsölbasis oder Kaliseife zu greifen. Umweltschonendere Hausmittel sind Seifenlösung oder Brennnessel-Jauche, die sich ebenfalls bewährt haben. Weiße Fliegen, die ebenfalls zu den Pflanzenläusen zählen, können Sie – sofern sich diese im Gewächshaus befinden – mit Gelbtafeln bekämpfen. Setzen Sie ansonsten Schlupfwespen auf die Schädlinge an.

Thripse

Thripse – auch bekannt als Fransenflügler – ernähren sich vom Zellsaft der Pflanzen. Wenn Sie eine Zimmerpflanze entdecken, die bereits befallen ist, sollten Sie diese isolieren, die Ballenoberfläche mit einer Folie abdecken und dann die gesamte Pflanze mit Seifenlauge abspritzen. Tipp: Betupfen Sie die Larven mit Neem-Öl oder einem Sud aus Knoblauch und Brennnessel. Da sich Thripse gerne im Substrat an der Oberfläche des Topfballens verpuppen, sollten Sie dieses austauschen.

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Blattläuse halten sich meist an den Unterseiten von Blättern auf und werden daher oft übersehen.

Milben

Auch bei Spinnmilben, die zu den Spinnentieren gehören, kommt die Art der Bekämpfung auf den Grad des Befalls an. Sind die Pflanzen nur leicht befallen, reicht es, wenn Sie diese mit einem kräftigen Wasserstrahl regelmäßig abbrausen bis keinerlei Schädlinge mehr sichtbar sind. Abschneiden und Entsorgen sollten Sie die Pflanzen erst, wenn der Befall zu stark ist. Raubmilben oder Gallmücken können darüber hinaus im Kampf gegen Milben hilfreich sein.

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Nematoden

Sie fungieren sowohl als Schädlinge als auch als Nützlinge: Nematoden, auch Fadenwürmer oder Ählchen genannt. Da sie bevorzugt Obst und Gemüse befallen, können Sie ihnen entgegenwirken, in dem sie einen Fruchtwechsel im Gemüsebeet anstreben. Wenn Gemüsesorten bereits befallen sind, reißen Sie die gesamten Pflanzen mitsamt Wurzeln und Knollen aus der Erde und entsorgen Sie sie. Um den Befall vorzubeugen, empfiehlt sich eine Gründüngung mit Studentenblumen. Auch nematodenresistente Senfsorten können helfen, die Fadenkäfer fernzuhalten.

Käfer

Als Schädling treibt insbesondere der Dickmaulrüssler in Gärten sein Unwesen. Der Käfer ernährt sich von den Blättern der Zierpflanzen, in denen er kleine Buchten hinterlässt. Die Larven hinterlassen jedoch Schäden im Wurzelbereich, was für die Pflanzen sehr viel schädlicher ist. Im April und Mai sowie im August und September lassen sich Dickmaulrüssler am effektivsten bekämpfen. Nehmen Sie dafür Nematoden der Gattung Heterorhabditis oder arbeiten Sie um die betroffenen Pflanzen Neempresskuchen in den Boden ein.

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Der Dickmaulrüssler lässt sich am besten mit Nematoden bekämpfen.

Schmetterlingsraupen

So schön sie sind, so schädlich können ihre Raupen sein: Schmetterlingsraupen sind nicht in jedem Garten gern sehen. Sie Raupen des Frostspanners – Spannerraupen genannt – können sogar massive Schäden an Bäumen und Sträuchern hinterlassen, an denen Sie sich von Blättern und Knospen ernähren. Bringen Sie Leimringe an den Stämmen an, um Frostspanner an Obstbäumen zu bekämpfen. Auch Neem-Präparate können hier helfen.

Auch die Larven des eingeschleppten Buchsbaumzünslers gehören zu den Schädlingen im Garten. In kurzer Zeit können sie ganze Buchsbaumbestände vernichten. Was Sie dagegen tun können? Besprühen Sie eingewachsene Hecken schon im Frühling mit einen Hochdruckreingier oder decken Sie den Buchsbaum mit einem schwarzen Müllsack ab. Auch das Ausbringen von Algenkalk kann helfen, gegen die aus Asien stammenden Schädlinge vorzugehen.

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Schmetterlinge sind nützlich, ihre Larven können jedoch auch schädlich sein.

Wie Sie effektiv Schädlinge an Pflanzen bekämpfen

Für einen natürlich schönen Garten gilt es, nicht nur Schädlinge an Pflanzen zu bekämpfen, sondern diese auch von nützlichen Tieren im Garten unterscheiden zu können. Darüber hinaus besteht ein Unterschied zwischen Lästlingen und Schädlingen im Garten. Informieren Sie sich ausreichend über die Lebewesen, die Sie bei sich entdecken und wägen Sie sorgfältig ab, ob und wie Sie diese bekämpfen möchten.

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