Gartenhaus selbst bauen: so geht‘s

Mit etwas handwerklichem Know-how können Sie Ihr Gartenhaus selbst bauen. Das eröffnet Ihnen die Möglichkeit, ein individuelles Gebäude zu planen und ganz nach Ihren Wünschen umzusetzen. Entscheidend ist hierbei eine detaillierte und strukturierte Vorgehensweise. Darüber hinaus brauchen Sie für die ein oder andere Aufgabe natürlich helfende Hände. Wie Sie Ihr Gartenhaus selbstständig aufbauen können und was es zu beachten gilt, erfahren Sie nachfolgend in unserer Anleitung.

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Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie vorab klären

Wichtig für die Planung eines Gartenhauses ist die Klärung verschiedener Fragen. Beispielsweise sollte klar sein, wie Sie es nutzen möchten: als Geräteschuppen oder auch als Aufenthaltsraum? Demnach richtet sich auch die Größe der Gartenlaube. Beide Faktoren tragen dazu bei, ob Sie eine Genehmigung für den Bau des Gartenhauses benötigen. Was Sie diesbezüglich beachten müssen, erfahren Sie in unserem Ratgeberbeitrag zum Thema Gartenhaus Baugenehmigung. Ein detaillierter Plan, wie das Haus aufgebaut werden soll (ob ein Fundament nötig ist) und welche Maße es hat, ist zudem auch dann nützlich, wenn Sie keine Baugenehmigung beantragen müssen – so können Sie vorab prüfen, ob Sie genug Platz einkalkuliert haben.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Auswahl des Materials. Hierfür stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Ein Gartenhaus aus Holz ist der Klassiker. Holz als nachwachsender Rohstoff eignet sich gut zur Verarbeitung und wirkt besonders wohnlich. Dadurch eignet sich Holz sehr gut für größere Gartenhäuser, in denen Sie im Sommer oder Winter sitzen möchten. Allerdings muss das Material gepflegt und geschützt werden, damit es durch Witterungen nicht an Qualität einbüßt. Regelmäßige Lackierungen und Lasuren sind daher essenziell.
  • Pulverbeschichtetes Metall wird ebenfalls gerne für Gartenhäuser verwendet. Es ist lange haltbar und deutlich pflegeleichter als Holz. Durch die Beschichtung kann das Material nicht rosten, was aufwendige Nachbesserungsarbeiten erspart. Optisch kann Metall allerdings nicht mit Holz mithalten, daher wird es oft als Material für kleine Geräteschuppen verwendet, in denen man nicht allzu viel Zeit verbringt.
  • Ebenfalls witterungsfest und korrosionsbeständig sind Gartenhäuser aus Kunststoff. Das Material ist beständig, pflegeleicht und langlebig. Optisch sind den Wünschen mit dem richtigen Anstrich so gut wie keine Grenzen gesetzt. Auch hier zeigt sich jedoch, dass der Komfort im Haus ein anderer ist als bei klassischen Gartenlauben.
  • Andere Materialien wie Stein oder Glas werden eher selten für ein Gartenhaus benutzt. Sollten Sie jedoch Interesse daran haben, sollten Sie die Expertise eines Gartenbauers aus Ihrer Nähe in Anspruch nehmen.
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Holz ist ein zeitloser Klassiker als Baustoff für Gartenhäuser. Gerade für Aufenthaltsräume eignet es sich ideal.

So bauen Sie ihr Gartenhaus selbst

Schritt 1: Fundament vorbereiten

Den Umriss für das Haus markieren Sie mit Pflöcken, an denen Sie Verschalungsbretter anbringen. Achten Sie darauf, dass diese vollständig waagerecht sind, da sonst das Fundament in Schieflage gerät. Die abgesteckte Fläche füllen Sie mit einer 10 cm dicken Schicht Bausand auf. Platzieren Sie auf diesem eine Folie – diese verhindert später, dass der noch flüssige Beton in den Boden sickert und instabil wird.

Schritt 2: Fundament gießen

Geben Sie nun den Estrichbeton hinzu, bis dieser eine Dicke von 10 cm erreicht hat. Legen Sie auf darauf Stahlmatten aus, um dem Fundament zusätzliche Stabilität zu verleihen. Füllen Sie das Fundament anschließend bis zur Oberkante der Bretter auf und ziehen Sie alles glatt. Hierfür eignet sich eine Holzlatte oder ein Betonabzieher. Achten Sie darauf, den Beton bei warmer Witterung anzufeuchten, damit keine Risse entstehen können.

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Berücksichtigen Sie bei der Planung, ob Ihr Gartenhaus ein Fundament benötigt oder dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Dieses verleiht zusätzliche Stabilität.

Schritt 3: Grundgerüst bauen

Um die Grundbalken zu fixieren, stecken Sie Streifenflachverbinder in den noch flüssigen Beton. Planen Sie für jede Wand einen Verbinder ein – für eine Wand mit Tür zwei, diese positionieren Sie links und rechts neben der Tür.

Anschließend beginnen Sie damit, das Grundgerüst für das Gartenhaus – bestehend aus Grundbalken, Eckpfosten und Querbalken – aufzubauen. Als erstes montieren Sie die Grundbalken und befestigen an denen mithilfe von Metallwinkeln die Eckpfosten sowie zwei zusätzliche Pfosten für die Tür. An den Eckpfosten ergänzen Sie ebenso die Querbalken, auf denen später das Gewicht des Daches liegt. Für zusätzliche Stabilisierung versehen Sie die Balken mit einer Nut in Stärke der Eckpfosten. Die Dachsparren befestigen Sie auf den Querbalken.

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Schritt 4: Montage von Wänden und Tür

Setzen Sie die zugeschnittenen Wandplatten am Grundgerüst ein. Achten Sie darauf, Aussparungen für Fenster und Türen zu lassen bzw. diese im Nachgang hinein zu sägen. Für bestmögliche Präzision zeichnen Sie den Umriss vorher mit einem Bleistift auf das Holz. Verkleiden Sie die Türpfosten mit Holzlatten, dann können Sie die Tür bereits einsetzen.

So geht’s besonders effizient: Bohren Sie die Ecken vorher mit einem Holzbohrer aus. So haben Sie genug Spielraum, um die Säge direkt anzusetzen.

Schritt 5: Fenster einbauen

Das Ausschneiden der Umrisse können Sie ebenso handhaben wie bei der Tür. Für ausreichende Stabilität sollten die Stege zwischen den Fenstern mindestens 15 cm breit sein. Bauen Sie anschließend die Fenster und und befestigen Sie diese an den Dachlatten.

Kostensparend: Damit Sie sich nicht extra Fenster anfertigen lassen müssen, können Sie alte Stücke vom Recyclinghof erwerben. Dadurch sparen Sie spürbar Kosten.

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Fenster und Türen finden Sie oftmals gut erhalten auf Recyclinghöfen. Dadurch sparen Sie Geld für eine individuelle Anfertigung.

Schritt 6: Dach des Gartenhauses montieren

Als Material für das Dach eignen sich zum Beispiel Stegdoppelplatten oder Wellplatten. Letztere haben den Vorteil, dass sie das Haus vor der Witterung schützen, gleichzeitig aber lichtdurchlässig sind, sodass viel Tageslicht in Ihr Gartenhaus fällt. Achten Sie bei der Montage des Dachs darauf, einen Abfluss für Regenwasser einzuplanen – sei es in Form eines schrägen Dachs oder eines Systems, über das das Regenwasser aufgefangen wird. Bei Bedarf können Sie eine Regentonne mit dem Gartenhausdach verbinden, um so Wasser zum Gießen zu sparen.

Eine weitere Möglichkeit zur Bedachung sind Dachpappschindeln in Schwarz, Grün oder Rot. Diese sind noch langlebiger als Wellplatten, halten aber auch einen Großteil des Tageslichts draußen. Darüber hinaus sind hier für die Montage zusätzliche Schritte nötig: Da Dachpappschindeln sich nicht auf Dachlatten verlegen lassen, müssen Sie Bretter mit Nut und Feder auf die Dachsparren schrauben. So hängen die schindeln nicht durch.

Schritt 7: Gartenhaus streichen

Steht das Gartenhaus, können Sie prüfen, ob noch Stabilisierungsbedarf besteht, indem Sie beispielsweise ein breites Brett unter den Fenstern montieren (dieses kann auch als Fensterbank dienen). Schleifen Sie das Holz an und grundieren Sie es – so bröselt die Farbe nicht ab –, anschließend streichen Sie Ihr Gartenhaus in der gewünschten Farbe mit einem wetterfesten Lack. Nun können Sie Ihr Gartenhaus einrichten.

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Als letztes streichen Sie das Gartenhaus in Ihrer Wunschfarbe.

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