Schaukel, Spielwiese, Sandkasten: Tipps für einen kindersicheren Garten

Ein eigener Garten hat zahlreiche Vorteile, die auch die Kleinsten schon zu schätzen wissen. Von der Schaukel über den Sandkasten bis hin zum Baumhaus: Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich. Doch es gibt auch Dinge, die Sie dabei beachten sollten – beispielsweise die richtige Auswahl an Pflanzen sowie eine Abgrenzung zur Straße, um Sicherheit zu gewährleisten. Wir geben Ihnen hier einige Tipps, wie Sie Ihren Garten kindersicher machen können.

Den eigenen Garten kindersicher machen

Für Groß und Klein das wahre Paradies: ein eigener Garten. Doch für Kinder bedeutet der Außenbereich nicht nur Spiel und Spaß gleich vor der Haustüre, sondern auch eine große Anzahl potenzieller Gefahren. Zu den häufigsten Gefahrenquellen zählen unter anderen:

Gartenwerkzeuge
Spielgeräte, die schlecht gesichert sind
Giftpflanzen und Chemikalien
Gewässer (Teich, Pool etc.)

Achten Sie daher bereits im Vorfeld darauf, dass Sie Ihren Garten kindersicher machen, um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden.

Wohin mit Werkzeug und Maschinen?

Wenn Sie Ihren Garten kindersicher machen möchten, dann sollten Sie bereits bei der Planung damit beginnen. Eine beliebte Unfallquelle sind Gartenwerkzeuge und Maschinen. Daher gilt: Sorgen Sie stets dafür, dass diese sicher weggeschlossen sind – am besten eignet sich dafür ein Geräteschuppen oder ein Gartenhaus, in dem Sie alle gefährlichen Geräte und Gartenwerkzeuge aufbewahren können, sobald Sie diese nicht mehr gebrauchen. Bewahren Sie den Schlüssel zum Schuppen sicher auf und lassen Sie eine offene Tür im Beisein von Kindern nicht unbeaufsichtigt.

Auch Chemikalien wie Dünger etc. sollten Sie nicht für Kinder zugänglich machen. Tipp: Bewahren Sie alle gefährlichen Gegenstände so weit oben wie möglich auf – also lieber auf dem höchsten Regalbrett anstatt auf dem Boden. Elektrische Geräte sollten Sie stets vom Strom trennen, wenn Sie diese nicht mehr nutzen, und ebenfalls sicher verstauen.

Die richtige Umzäunung

Der eigene Garten bietet Schutz und Privatsphäre. Doch Kinder sind voller Abenteuerlust und neugierig. Früher oder später zieht es sie also in die große, weite Welt außerhalb des eigenen Grundstücks. Um Ihren Garten kindersicher zu machen und Sie vor Autos und Co. zu schützen, sollten Sie für eine sichere Umzäunung sorgen. Ein Zaun eignet sich in diesem Fall besser als eine Hecke, da diese genug Lücken zum Durchschlüpfen bietet. Ein kindersicherer Zaun erfüllt folgende Anforderungen:

Er hat eine Mindesthöhe von 1,40 Meter.
Die Zaunlatten haben einen maximalen Abstand von 11 Zentimetern.
Er sollte nicht spitz sein wie beispielsweise Jäger- oder schmiedeeiserne Zäune.
Es sollte keine „Steighilfe“ in Form von querlaufenden Balken o.ä. vorhanden sein, daher eignen sich Stabgitter- sowie Bretterzäune.
Er besitzt keine spitzen Kanten, herausstehende Nägel oder Lücken.

Wasser im Garten

Wasser gilt als eine der größten Gefahren im Garten, jährlich ertrinken zahlreiche Kinder im Teich oder Pool. Aber auch Regentonnen oder Wassertanks sind gefährlich, wenn sie nicht richtig abgesichert sind. Als oberstes Gebot gilt daher: Lassen Sie Kinder niemals unbeaufsichtigt in die Nähe von Gewässern, die nicht ausreichend gesichert sind. Im Optimalfall achten Sie bereits bei der Planung darauf, diesen Teil des Gartens kindersicher zu machen.

Teich

Vermeiden Sie abfällige Böschungen und rutschige Steinplatten rund um den Teich, wenn Sie einen Gartenteich anlegen. Wenn Sie ganz sicher sein möchten, dann setzen Sie rundherum einen Zaun oder eine dichte Hecke. Darüber hinaus gibt es spezielle Netze und Gitter für Wasseroberflächen, die einen Teich sicherer machen.

Regentonne, Planschbecken und andere Gewässer

Regentonnen und andere mit Wasser gefüllte Gefäße können Kindern zum Verhängnis werden. Achten Sie daher darauf, dass diese abgedeckt sind und es keine Steighilfen in unmittelbarer Nähe gibt. Auch das Planschbecken sollten Kinder nicht unbeaufsichtigt nutzen. Ratsam ist, es auszuleeren, wenn es nicht mehr in Benutzung ist. Selbst kleinere Gefäße wie Vogeltränken oder Springbrunnen können eine Gefahr für Kleinkinder darstellen. Verzichten Sie wenn möglich auf solche Gefäße oder behalten Sie Kinder in der Nähe immer im Auge.

Pool

Sie möchten Ihren Pool kindersicher machen? Besorgen Sie eine verschließbare Überdachung für den Pool. Auch ein sogenannter „Poolalarm“ kann zusätzlich helfen: Das Gerät ist auf der Wasseroberfläche oder am Beckenrand installiert. Wenn größere Wellenbewegungen entstehen – beispielsweise, wenn ein Kind oder ein Haustier in das Wasser stürzt – wird ein Alarm ausgelöst.

Pflanzen und Bäume – was ist giftig, was nicht?

Wenn Sie Ihren Garten kindersicher machen möchten, sollten Sie auf giftige Gartenpflanzen verzichten. Besonders die giftigen Samen bzw. Früchte von manchen Zierpflanzen ähneln optisch essbaren Beeren und werden daher von Kindern oft mit solchen verwechselt (siehe auch Giftpflanzen erkennen). Im schlimmsten Fall kommt es so zu Vergiftungen. Zwar existieren in Deutschland nur wenige hochgiftige Gartenpflanzen, aber auch leicht giftige Arten können unangenehme Reaktionen auslösen.

Sollten Sie nicht ganz auf diese Pflanzenarten verzichten möchten, dann stellen Sie Gefäße mit Giftpflanzen außerhalb der Reichweite von Kindern auf und warnen Sie diese davon, Pflanzenteile in den Mund zu nehmen.

Liste giftiger Gartenpflanzen

Bilsenkraut
Blauregen
Brechnuss
Eisenhut
Engelstrompete
Eibe
Goldregen
Gefleckter Schierling
Herbstzeitlose
Maiglöckchen
Pfaffenhütchen
Wunderbaum (Rizinus)
Tollkirsche
Seidelbast
Maiglöckchen

Standort und Schneiden von giftigen Pflanzen

Wenn Sie sich dennoch für Pflanzen entscheiden, die gefährlich sind, sollten Sie darauf achten, dass Kinder keinen Zugang zum Gartenbeet haben. Setzen Sie dichte Pflanzen davor oder grenzen Sie es mit einem Zaun ab. Weiterhin sollten Sie mögliche Steighilfen entfernen und giftige Topfpflanzen hochstellen. Spielgeräte sollten Sie so weit entfernt wie möglich aufstellen.

Auch beim Schneiden giftiger Pflanzen gibt es einiges zu bedenken: Halten Sie Kinder bei der Gartenarbeit auf Distanz, lassen Sie Schnittgut niemals einfach offen liegen und entsorgen Sie etwaige Reste unverzüglich. Das Werkzeug, das Sie für Schnittarbeiten genutzt haben, sollten Sie anschließend schnellstmöglich desinfizieren.

Klettergerüst, Sandkasten und Co.

Ob Trampolin, Klettergerüst, Schaukel oder Sandkasten: Bei Spielgeräten sollten Sie dafür sorgen, dass diese kindersicher sind. Dafür empfiehlt es sich, bereits beim Kauf darauf zu achten, dass es sich dabei um Produkte mit dem Siegel „GS-geprüft“ (geprüfte Sicherheit) handelt. Damit wird bestätigt, dass das Gerät höchsten Sicherheitsanforderungen entspricht. Aber auch dann sinkt die Sicherheit mit der Zeit durch Abnutzung und äußere Einflüsse. Folgende Vorkehrungen sind daher ratsam:

Auf festen Untergrund achten
Für Stabilität sorgen
Schrauben fest anziehen und regelmäßig nachziehen
Bewegliche Teile von Zeit zu Zeit ölen
Regelmäßig auf Schäden kontrollieren
Nur Spielsand verwenden
Boden, Sitzflächen, Griffe sowie Sand sauber halten, Sandkästen abdecken

Weitere Tipps für einen kindersicheren Garten

Ein Garten ist für Familien mit Kindern der reinste Segen. Die Kleinen können sich auf dem eigenen Grundstück austoben und Sie müssen nicht jedes Mal einen Spielplatz aufsuchen. Doch ein Garten birgt auch Gefahren. Sorgen Sie für mehr Sicherheit, in dem Sie mit Ihren Kindern Gartenregeln aufstellen. Sorgen Sie so von Anfang an dafür, dass auch die Kleinsten dort sicher Ihrem Spieltrieb nachgehen können.

Freiflächen zum Spielen

Freiflächen bieten auch größeren Kindern die Möglichkeit, sich im Garten auszutoben. Ob beim Fußball, bei Wasserspielen oder auf dem Trampolin – Sie sollten Ihren Garten kindersicher machen, um Unfällen vorzubeugen. Lassen Sie keine Werkzeuge herumliegen und vereinbaren Sie auch mit den Kindern, alle Spielzeuge nach der Benutzung wegzuräumen.

Mähzeiten des Roboters

Mähroboter sind heutzutage überaus sicher und besitzen zahlreiche Funktionen, die Unfälle verhindern sollen. Dennoch sollten Sie nichts riskieren und den Roboter daher so einstellen, dass er nur dann mäht, wenn sich keine Kinder und auch keine Haustiere in der Nähe befinden. In unserem Ratgeberbeitrag Kleintierhaltung im Garten erfahren Sie mehr darüber, wie Sie ihren Garten für Haustiere sicher machen.

Steckdosen absichern

Nicht nur im Haus sollten Sie Steckdosen stets absichern – das gilt auch für den Garten. Denn wenn ein elektrisches Gerät in die Hände eines Kindes gelangt, dann wird es gefährlich. Vergessen Sie daher nicht, jede einzelne Steckdose – sowohl drinnen als auch draußen – abzusichern.

Kindgerechte Terrasse

Auch Ihre Terrasse kann zur Stolperfalle für Kinder werden. Ist diese erhöht, sollte sie im Optimalfall mit einer Umzäunung oder dicht wachsenden Pflanzen gesichert werden. Harte Steinplatten können bei etwaigen Stürzen gefährlich werden, daher empfiehlt sich eine weiche Auflage. Ihre Kinder sind noch klein und sollten nicht unbeaufsichtigt auf der Terrasse spielen? Dann lohnt es sich, dort einen Laufstall aufzustellen. So haben Sie Ihre Kleinen stets im Blick, wenn Sie im Garten arbeiten.

Sie sehen: Die Möglichkeiten Ihren Garten kindersicher zu machen, sind nahezu unendlich – ebenso die Gefahren. Planen Sie daher im Vorfeld sorgfältig alle Elemente des Gartens und sorgen sie so dafür, dass sich die ganze Familie sicher im Garten aufhalten kann.